Vierervektoren

Vierervektoren
Vierervektoren,
 
in der Relativitätstheorie verwendete vektorielle physikalische Größen in der vierdimensionalen Raum-Zeit, bei denen die gewöhnlichen dreidimensionalen Vektoren um eine der Zeitkoordinate entsprechende Komponente erweitert werden. Beispiele für Vierervektoren: a) der vierdimensionale Koordinatenvektor (»Weltvektor« im Minkowski-Raum) xμ = (x0, x1, x2, x3) = (ct, r) mit c Lichtgeschwindigkeit, t Zeit, r Ortsvektor; b) der Viererimpuls (Energie-Impuls-Vektor) pμ = (mc, p) = (E / c, p), m relativistische Teilchenmasse, E Energie, p Teilchenimpuls; c) das elektromagnetische Viererpotenzial Aμ = (ϕ / c, A), ϕ skalares elektrisches Potenzial, A Vektorpotenzial (eine andere Konvention wählt als Erweiterung eine imaginäre vierte Komponente). Alle Vierervektoren sind kontravariante Größen, deren Betrag invariant gegen Lorentz-Transformationen ist. Das Betragsquadrat eines Vierervektors (z. B. des Viererimpulses) berechnet sich mithilfe des metrischen Tensors, z. B.
 
(m0 Ruhemasse). Vierervektoren mit positivem Betragsquadrat heißen zeitartig, solche mit negativem raumartig. Die Einführung von Vierervektoren erlaubt die Formulierung einer relativistischen Kinematik, die die mathematische Behandlung relativistischer Probleme erleichtert; dabei werden gewöhnliche Zeitableitungen durch Ableitungen nach der Eigenzeit ersetzt, wonach sich z. B. aus xμ durch Ableitung die Vierergeschwindigkeit und -beschleunigung ergeben.

Universal-Lexikon. 2012.

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